Sonntag, April 11

Laufen - und wie alles begann!

Foto 1: Erster Halbmarathon
Im Jahr 1999, im doch schon fortgeschrittenem Alter von 50 Jahren (!) habe ich ernsthaft mit dem Laufen begonnen, wobei, etliche fehlgeschlagene Versuche gab es ja schon vorher. Natürlich war es auch bei mir so, dass es anfangs eine einzige Qual war mich über ein paar Kilometer zu schleppen. Noch dazu weil ich damals mehr als 85kg auf die Waage brachte. Ungeduldig wie ich bin nahm bereits im Herbst des Jahres 2000 erstmals an einem Halbmarathon teil. Es hätte schlimmer kommen können, zeigten mir Ablauf und Zeit gleich meine Grenzen auf. Aber ich bin ja Hobbyläufer und darf somit andere Ansätze haben als Profis.

Foto 1: Das erste Foto zeigt mich nicht etwa in Führung liegend, sondern bei dem oben erwähnten ersten Halbmarathon, den ich mit 2:04:05 finishte. Da man immer an der 2-Stunden-Marke gemessen wird gab ich meine Zeit oft mit 1h64 bekannt. Das brachte mir wohlwollenden Respekt ein und zeigt auch, dass die Menschen oft nicht richtig zuhören ;-)

Foto 2: Erster Marathon
Im Jahr 2002 der erste Marathon in Wien, den ich glücklich mit mit einer Zeit von 4h36 und Tränen in den Augen beendete. Dass ich schon zwei Jahre später - mit 3h46 - um eine dreiviertel Stunde schneller sein werde ahnte ich damals noch nicht! Auch nicht, wieviele Erfahrungen hinzukommen werden. Also Verletzungen, Schmerzen, Freud und Leid.

Wenn man aber den "kritischen Punkt" überwunden hat macht das Laufen süchtig, wie eben in meinem Fall. So stieg der Jahresumfang kontinuierlich sogar bis auf ca. 2.200 KM an. Weiters nahm ich regelmäßig an Wettbewerben teil, die das Salz in der Suppe darstellen und zum Läuferleben dazugehören. Bei den Männern sowieso! Der Bogen spannte sich von 5KM-Läufen, über Crosswettbewerbe zum Viertel-, Halb- und dem ganzen Marathon. Bis zum letzten und schönsten sind es neun geworden.

Foto 22002 bei meinem ersten Marathon in Wien. Übergewichtig, "modernes Outfit" und es hat den Anschein, als ob ich mühevoll aufwärts laufe. Nein, es war "brettleben"!

Foto 3: Sonnenlauf
Ich war so fasziniert von dem was sich in Körper und Geist tat, dass ich bald einen Laufverein in meiner Heimatstadt gründete (2003), den LC Vitus, der viele Menschen zu Laufen brachte. Dem nicht genug erfand ich im Jahr 2004 den Sonnenlauf-Halbmarathon, den ich dann mit meinen Lauffreunden aus dem Verein gut organisierte. Von Beginn an mit im Programm Kinderläufe um die Jugend zu fördern. Bald darauf kam auch ein Viertelmarathon dazu!
Wie so oft gibt es in einem Verein unterschiedliche Meinungen und Strömungen. In meinem Fall führte es dazu, dass ich bereits 2007 den Verein mit viel Wehmut verließ. Die Weichen waren aber gut gestellt, es war mir wichtig, dass der Verein durch Streitereien keinen Schaden nimmt!
Nachdem ich übrigens einmal beim "eigenen Wettbewerb" teilnehmen wollte tat ich das im Jahr 2011 sehr erfolgreich, als ich beim Sonnenlauf den Viertelmarathon in meiner Altersklasse gewann!

Foto 32011 bei meinem Klassen-Sieg im Sonnenlauf-Viertelmarathon. Da wusste ich noch nicht, dass sich nur einen Monat später die Laufwelt für mich für immer verändert!

Foto 4: NYC-Marathon
Von der Einstufung her sah ich mich als engagierten Hobbyläufer. Und als solcher nahm ich mir lange Zeit um pro Woche drei bis viermal laufen zu gehen und mehrere Wettbewerbe zu bestreiten. War das Wochenmaximum früher bei 30KM, so steigerte sich der Umfang bis auf 45 KM pro Woche, zeitweise sogar einiges darüber. Hinzu kommt, es tut einfach gut vor oder nach einem arbeitsreichen Tag die Schuhe zu schnüren um deine Runden zu drehen. Egal bei welchem Wetter und zu welcher Tages- und Jahreszeit. Die Nachbarn halten mich sowieso für verrückt! Speziell die Marathons führten mich, alleine und mit Freunden von Wien, nach Berlin, Triest bis hin zum ewig unvergesslichen Highlight New York!

Foto 4: 2009 beim New York Marathon. Trotz dem, vom Startunfall lädierten linken Knie, in guter Form und gerade noch unter vier Stunden im Ziel!

"Vom patscherten Hund zum Marathonmann" hieß der Artikel nach dem NYC-Marathon in einer Regionalzeitung und zeigte anhand meiner Person was möglich ist! Ein "Spätzünder" und grottenschlechter Turner wird zum "Vorzeigeläufer". Und wenn dann viele Menschen zu mir sagen "Laufen ist nichts für mich!". Ja, dann eben nicht, es gibt ja noch so viele andere Möglichkeiten Sport zu betreiben. Aber, es ist (mindestens) einen Versuch wert. Tu es! Und vor allem - tu es für dich!
Foto 5: Magdalensberglauf

Gerade zu jener Zeit, als ich in meiner Heimatstadt den Sonnenlauf in meiner Klasse gewann und mich erstmals beim Magdalensberglauf der Berglaufszene zuwandte spielte mir das Schicksal im Jahr 2011 einen üblen Streich. Von einem Tag auf den anderen nahm Rheuma meinen Körper in Beschlag. Wochen und Monate mit üblen Schmerzen, ich war zeitweise bewegungsunfähig. Über das Thema habe ich u.a. hier geschrieben, will es daher nicht breittreten. Noch dazu weil ich den Kampf gegen diese heimtückische Krankheit nach vielen Jahren gewonnen habe. Mit wenig Medikamenten, eisernem Willen und weil ich - trotz vieler krankheitsbedingter Pausen das Laufen nie aufgegeben habe!

Foto 5: 2011 beim unvergesslichen Magdalensberglauf. Das Ziel sehr Nahe und die Anstrengungen der vielen Höhenmeter bald hinter mir! Ein traumhaft schöner Tag
Muraunberg Waldlauf

Es hat sich allerdings verändert, denn Wettbewerbe gehören nicht mehr zu meinem Repertoire. Auch die Laufumfänge haben sich verändert, ich muss also nicht mehr 20-30 KM am Stück laufen, freu mich aber, dass meine Laufstrecken nie unter 10 KM liegen und ich zumeist +/- 30 Wochenkilometer schaffe. Ich empfinde es auch als angenehm nun zusätzlich auch mehr mit dem Rad oder gar mit den Nordic Walking Stecken unterwegs zu sein. Wandern war sowieso stets dabei!

Leider wird meine Gesundheit wieder auf eine harte Probe gestellt, Sport ist seit ein paar Monaten undenkbar und auch unmöglich. Warum habe ich im letzten Beitrag geschrieben - Corona! Die Krankheit alleine war erträglich, die Nachwirkungen sind es leider nicht. Mit Long-Covid sind unangenehme Symptome verbunden, die wohl noch eine Weile andauern werden. Wer die Geschichte bis hierher gelesen hat kann erahnen, dass ich sehr bald wieder die Laufschuhe schnüren werde! 

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