Ich habe die Überschrift bewusst mit einem Fragezeichen versehen, weil ich mir im Vorjahr - nach all dem, was da passiert ist - dessen nicht mehr so sicher war! Nachdem ich zu dem Geschehen, welches ich unter dem Titel "Marathon des Lebens" beschrieb, nun schon ein paar Monate Abstand habe kann ich sagen - ja, das Leben liebt mich!!
Warum dieser Sinneswandel? Das hat wohl damit zu tun, dass man vielfach der Meinung ist, dass das Leben sehr geordnet verläuft und die schlimmen Dinge zumeist den anderen passieren. Überhaupt dann, wenn man beruflich und somit auch finanziell einigermaßen sorgenfrei ist, das Familienleben geordnet und positiv verläuft und noch dazu so lebt, dass gesundheitliche Probleme denkunmöglich sind! Die Erfahrung zeigt, dass es durchaus so sein kann. Es kann aber auch sein, dass sich die hoffnungsvolle Sicht der Dinge als Trugschluss herausstellt um dann Schlimmes erleben zu müssen. Wie auch ich, der im Vorjahr die schlimmsten Erfahrungen seines Lebens machen musste! um in der Folge, mit schlechten Überlebenschancen, wieder aus dem Tief wieder ins Leben zurückzufinden. Es geht, wenn man es will!
Ein Beispiel: Meine Routine-OP am Herzen ist gut verlaufen, das Problem begann in der Nachbehandlung, als das fehlerhafte Stechen eines Venenweges zu einer Venenentzündung, einer Schwächung des Körpers, einem künstlichen Tiefschlaf und in der Folge zu einem Totalsaufall aller Muskeln führte. Bald nachdem ich aus dem Koma erwacht bin und mit Hilfe toller Therapeuten nach und nach einige Teile meines Körpers bewegen konnte kramte ich ein Kurzvideo hervor, das meine Frau nach der Herz-OP machte. Ich war damals natürlich auch sehr schwach, daher zeigt es mich mit einem Rollator vorsichtig durch die Gänge zu gehen. Ich wusste zu dem Zeitpunkt auch, dass ich nach dem Krankenhaus-Aufenthalt in die Gailtal-Klink zur Reha komme und visualisierte also ab Ende März des Vorjahres, dass ich bis dahin in der Lage bin mit dem Rollator zu gehen. Zu diesem Zweck sah ich nahezu jeden Tag das Video an und absolvierte mit großem Eifer alle Übungen. Am 4. Mai des Vorjahres war es so weit. Ich konnte mit dem Rollator gehen, wobei ich natürlich die Unterstützung der Therapeuten benötigte und ich war zum Wunschtermin in der Gailtal-Klinik!
So machte ich auch in Hermagor weiter, immer mit kleinen Schritten, aber immer erfolgreich. Das Gegenteil erlebte ich in der Reha bei einem Zimmerkollegen, der schon zwei Monate vor mir in die Klinik einzog. Missmutig und antriebslos jammerte er ständig vor sich hin und klagte, dass nichts weiterging. Mir fiel auf, dass er wenig Therapien hatte und ich ihn ansprach, ob er denn keine Termine hätte. Worauf er meinte: "Wenn die etwas von mir wollen, dann sollen sie mich abholen!". Er widmete sich lieber der ständigen Klage und seiner Raucherei in der Raucherecke des Hauses. Als ich bei einem Besuch in Hermagor nach dem sonderbaren Patienten fragte hieß es, dass Otto noch zwei Monate länger blieb und das Haus mit dem Rollstuhl und ohne nennenswerte Erfolge verließ! So geht's auch!
Warum dieser Sinneswandel? Das hat wohl damit zu tun, dass man vielfach der Meinung ist, dass das Leben sehr geordnet verläuft und die schlimmen Dinge zumeist den anderen passieren. Überhaupt dann, wenn man beruflich und somit auch finanziell einigermaßen sorgenfrei ist, das Familienleben geordnet und positiv verläuft und noch dazu so lebt, dass gesundheitliche Probleme denkunmöglich sind! Die Erfahrung zeigt, dass es durchaus so sein kann. Es kann aber auch sein, dass sich die hoffnungsvolle Sicht der Dinge als Trugschluss herausstellt um dann Schlimmes erleben zu müssen. Wie auch ich, der im Vorjahr die schlimmsten Erfahrungen seines Lebens machen musste! um in der Folge, mit schlechten Überlebenschancen, wieder aus dem Tief wieder ins Leben zurückzufinden. Es geht, wenn man es will!
Natürlich kann ich hier nur über mich sprechen, über meinen Weg und meine Erfahrungen (siehe oben). Und natürlich ist mir bewusst, dass es Schicksale gibt, denen man schwer bis gar nicht entfliehen kann. Aber was vergibt man sich, wenn man es wenigstens versucht! Nichts zu tun ist der schlechteste aller Wege, schon einmal deshalb, weil der Mensch in der Lage ist Grenzen zu verschieben! Es beginnt damit, dass man sich mit der Situation auseinandersetzt und überlegt, was man (neben der ärztlichen Hilfe) selbst für seine Gesundung tun kann. Mit einem weinerlichen Rückblick und der Frage "warum ich" ist es also nicht getan. Es klappt nur mit Zielen, die ich mir als Patient stecke!
So gehen war mein Ziel |
So machte ich auch in Hermagor weiter, immer mit kleinen Schritten, aber immer erfolgreich. Das Gegenteil erlebte ich in der Reha bei einem Zimmerkollegen, der schon zwei Monate vor mir in die Klinik einzog. Missmutig und antriebslos jammerte er ständig vor sich hin und klagte, dass nichts weiterging. Mir fiel auf, dass er wenig Therapien hatte und ich ihn ansprach, ob er denn keine Termine hätte. Worauf er meinte: "Wenn die etwas von mir wollen, dann sollen sie mich abholen!". Er widmete sich lieber der ständigen Klage und seiner Raucherei in der Raucherecke des Hauses. Als ich bei einem Besuch in Hermagor nach dem sonderbaren Patienten fragte hieß es, dass Otto noch zwei Monate länger blieb und das Haus mit dem Rollstuhl und ohne nennenswerte Erfolge verließ! So geht's auch!
Am Ende der Reha in Hermagor, einfach super!! |
Besser ist es selbst daran mitzuarbeiten gesund zu werden. Die besten Ärzte und Therapeuten sind machtlos, wenn du selbst keinen Beitrag zur Gesundung leistest. Und so bin ich im Jahr eins nach meiner schweren Erkrankung natürlich noch immer gehandicapt und werde mich wohl nie wieder so wie vorher bewegen können. Ich arbeite aber nach wie vor 4-5 Mal die Woche an Körper und Geist. Wenn nun meine neue Zeitrechnung nach der "Wiederauferstehung" hernehme, dann habe ich gewaltige Fortschritte gemacht und ich bin mit der Entwicklung sehr zufrieden. Ich lebe, bin dankbar und genieße jeden Tag!